Künftige Neue Mitte Remsecks ist nicht hochwassergefährdet

Weitere Kartenausschnitte und Zeichenerklärung finden Sie am Ende des Berichts

Auch bei einem sogenannten zweihundertjährigen Hochwasser und bei Versagen der Neckardämme droht der geplanten „Neuen Mitte“ von Remseck keine Hochwassergefahr. Das haben Simulationsrechnungen der Gewässerdirektion Neckar, die auf Bitten der Remsecker Freien Wähler angestellt wurden, jetzt ergeben.

Viele haben die schlimmen Hochwassersituationen an der Elbe vor knapp einem Jahr schon wieder aus dem Gedächtnis verdrängt. Die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler hatte damals die Katastrophe zum Anlass genommen, die Hochwassergefährdung der Remsecker Ortsteile und insbesondere auch des Quartiers an der Neckarbrücke, in dem zukünftig die Neue Mitte entstehen soll, konkret und detailliert prüfen zu lassen. Die Freien Wähler hatten dieses Anliegen im September 2002 auch im Remsecker Gemeinderat vorgetragen.

Als Glücksfall stellte sich dabei heraus, dass die Gewässerdirektion Neckar in Besigheim ein EDV-gestütztes Informationssystem, das „Hydrodynamisch-numerische Flussmodell Neckar“ aufbaut und bereit war, entsprechende Simulationsrechnungen für das Gebiet Remseck durchzuführen. Bei diesem System werden auf Basis eines digitalen Geländemodells, das die Topographie des Gebietes nachbildet und unter Annahme bestimmter Niederschlagsereignisse die hochwassergefährdeten Bereiche errechnet und in Karten dargestellt.

Vor wenigen Wochen nun hat die Gewässerdirektion Neckar in Besigheim der Gemeinderatsfraktion die Karten mit der Darstellung der Hochwassergefährdung übersandt. Ergebnis für den Bereich „Neue Mitte“: auch bei einem sogenannten zweihundertjährigen Hochwasser und bei Versagen der Neckardämme droht der geplanten „Neuen Mitte“ in den Teilbereichen, die zur Bebauung anstehen, keine Hochwassergefahr.

Von einem zweihundertjährigen Hochwasser sprechen die Wasserwirtschaftler dann, wenn nach den vorhandenen Messungen und Statistiken ein Hochwasser eine Eintrittswahrscheinlichkeit von ein Mal in zweihundert Jahren hat. Dass das aber nur ein theoretisches Modell ist und sich die Realität aufgrund von Klimaveränderungen tatsächlich anders entwickeln kann, darf nicht vergessen werden.

Aus Sicht der Freien Wähler ist nach den Simulationsrechnungen der Gewässerdirektion der Weg frei, im Flächennutzungsplan der Gemeinde, der sich gerade in der Fortschreibung befindet, die städtebauliche Entwicklung der „Neuen Mitte“ vorzusehen. Die Fraktion wird in den nächsten Tagen die kompletten Kartenunterlagen über die Hochwassergefährdung der Remsecker Ortsteile an Bürgermeister Schlumberger übergeben. Diese Karten stellen eine wichtige Planungsunterlage mit Blick auf den Flächennutzungsplan dar.

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