Wald statt Streuobstwiese

Wenn es nach den Freien Wählern geht, dann soll bei der anstehenden Ausgleichsmaßnahme im Aldinger Regental ein Wald statt einer Streuobstwiese angelegt werden. Das haben Sie in einem Antrag an den Oberbürgermeister vorgeschlagen.

Im Regental soll als ökologische Ausgleichsmaßnahme für die Stadtbahnverlängerung neben anderen landschaftspflegerischen Maßnahmen eine Streuobstwiese angelegt werden. So sieht es zumindest der Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums bisher vor. Die Stadt muss die Maßnahme realisieren, die Stuttgarter Straßenbahnen AG stellt die Finanzmittel bereit.

Die notwendigen Grundstücke sind seit langer Zeit im Eigentum der Stadt, die Umsetzung der Maßnahme hat sich aus den verschiedensten Gründen seit Jahren verzögert. In einem offiziellen Antrag an die Stadtverwaltung haben die Freien Wähler jetzt vorgeschlagen, statt einer Streuobstwiese auf einer Fläche von rund vier Hektar einen Wald anzulegen. Hierfür sprechen nach ihrer Meinung eine ganze Reihe von Gründen.

Dass Wald einer Steuobstwiese in der ökologischen Wertigkeit mindestens gleichwertig ist, wurde den Stadträten von mehreren Fachleuten bestätigt. „ Wir gehen aber davon aus, dass der Aufwand für die laufende Pflege und Unterhaltung einer Aufforstungsfläche langfristig wesentlich niedriger ist als bei einer Streuobstanlage“, so Stadtrat Michael Hörr. Wie problematisch die Pflege neu angelegter Obstwiesen ist, haben die Freien Wähler anhand von Fotos einer Anlage an der verlängerten Lange Straße belegt: noch mehr als zehn Jahre nach der Pflanzung bot sich ein trauriges Bild.

Ganz sicher sind die Stadträte auch, dass der Erholungswert eines Waldstücks deutlich über dem einer Obstwiese liegt. In der unmittelbaren Nachbarschaft zum Wohngebiet Halden kann sich bei einer Aufforstung nach ihrer Meinung innerhalb weniger Jahre ein spannendes Naturerlebnis entwickeln.

Sicher sind sich die Freien Wähler auch, dass das Landratsamt die Remsecker bei einer notwendigen Änderung der Planfeststellung unterstützen wird und ihnen vielleicht sogar finanziell unter die Arme greift. Schließlich ist Landrat Dr. Rainer Haas Vorsitzender der Waldinitiative des Landkreises Ludwigsburg und hat in dieser Funktion die Devise ausgegeben, im Landkreis 700 Hektar Wald neu anzulegen. „Remseck als waldarme Kommune im waldärmsten Kreis des Landes würde eine solche Aufforstung gut anstehen“, so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Gerhard Waldbauer.

Bei einer Begehung im Gelände hat der Geschäftsführer der Waldinitiative, Oberforstrat Dr. Wurster, die Eignung der in Frage stehenden Fläche für eine Aufforstung bestätigt. Insbesondere die Forderung, dass sich eine Aufforstungsfläche in unmittelbarem Zusammenhang mit bestehendem Wald befinden sollte, ist durch die frühere Aufforstung am Nordhang der ehemaligen Deponie erfüllt.

Termine