Neckarquerung: die SPD gibt weiter Rätsel auf

Man reibt sich verwundert die Augen, wenn man die gemeinsame Presseerklärung der SPD zum Nordostring liest, die das Ergebnis eines verkehrspolitischen Gesprächs der SPD am 05.02.07 zusammenfasst. Wohlgemerkt: bei dem Gespräch war auch die SPD-Gemeinderatsfraktion aus Remseck dabei, deshalb unterstellen wir, dass sie inhaltlich hinter der Erklärung steht.

Nachfolgend auszugsweise Zitate aus der Presseerklärung der SPD: „…dass…der gesamte Durchgangs- und vor allem Schwerlastverkehr aus den Ortskernen von Remseck und Hegnach umgeleitet werden müssen“. So weit, so gut: damit sind wir einverstanden. Wenn dann aber zwei Absätze weiter als „verkehrspolitische Ziele“unter Anderem formuliert wird „…Bau einer talgeführten Brücke (im Gegensatz zur jetzt geplanten Viaduktvariante) im Nahbereich der bereits bestehenden Brücke und Rückbau der bestehenden Neckarbrücke, möglichst kreuzungsfreier Durchfluss des vorhandenen Schwerlastverkehrs am Neckarübergang, Entlastung Hegnachs (Umfahrung der Ortschaft Hegnach im südlichen Bereich mit einer Tunnellösung)“, dann gibt das Rätsel auf.

Das heißt, die SPD will die neue Neckarquerung in der Nähe der bisherigen Brücke, mitten zwischen den Ortsteilen Aldingen, Neckarrems und Neckargröningen bauen und auf dieser Brücke den gesamten Durchgangsverkehr bündeln.

Blicken wir etwas zurück. Vor etwa drei Jahren hat die SPD für eine „Regionalachse statt Nord-Ost-Ring“geworben und dafür im Kommunalwahlkampf sogar Plakate aufgestellt. Zitat aus einem SPD-Artikel im Amtsblatt vom 28.08.2003: „Oberstes Ziel für Remseck ist nach Ansicht der örtlichen SPD eine deutliche Entlastung der Neckarbrücke in Neckarrems und eine Trassenführung, die auf keinen Fall zu nahe an Aldingen liegen darf.“

Der Unterzeichner hat die SPD im Amtsblatt Anfang November 2006 mit dieser Aussage konfrontiert, worauf dieSPD-Fraktionsvorsitzende im Amtsblatt am 15.11.2006 kundtat: „Eine Verlagerung des Verkehrsaufkommens zu Lasten Aldingens und keine nennenswerte Entlastung von Neckarrems und Neckargröningen können wir nicht zustimmen!“

Auch noch zur Erinnerung: im Flächennutzungsplan, den der Gemeinderat der Stadt Remseck im November 2005 beschlossen hat, steht zum Thema Verkehr unter Anderem: „ Wesentliches Ziel dieser Planungen ist es dabei, die Neue Mitte vom Durchgangsverkehr zu entlasten“. Alle SPD-Stadträte haben dem Flächennutzungsplan zugestimmt!

Die SPD-Fraktion im Remsecker Gemeinderat muss sich angesichts der dargestellten Widersprüche eine ganze Reihe von Fragen stellen lassen, zum Beispiel:

  • Will sie tatsächlich dem überörtlichen Verkehr eine Schneise mitten durch das Herz unserer Stadtschlagen und damit dauerhaft Aldingen, Neckarrems und Neckargröningen mit massiven Verkehrsproblemen konfrontieren?
  • Ist ihr klar, was ein kreuzungsfreier Durchfluss des Schwerlastverkehrs in der Nähe der bestehenden Neckarbrücke bedeutet und welche Verkehrsbauwerke dafür notwendig sind?
  • Kann sie sich vorstellen, dass bei dieser vorgeschlagenen Verkehrslösung die Verfolgung der Vision „Neue Mitte“ noch Sinn macht und wie wir das Zusammenwachsen der Ortsteile erreichen können?
  • Wird hier nicht mit gravierend unterschiedlichen Maßstäben gemessen? Hegnach mit einer Verkehrsmenge von rd. 21.000 Fahrzeugen soll eine Umfahrung im Tunnel erhalten, mitten durch Remseck sollen rd. 38.000 Fahrzeuge kreuzungsfrei fließen! (Anmerkung: Zahlen aus Planfall 0)
  • Kann es sein, dass die „verkehrspolitischen Ziele“ einseitig die Handschrift von Politikern aus dem Rems-Murr-Kreis tragen und die Remsecker Interessen dabei sprichwörtlich „unter die Räder“ kommen?

Wir sind gespannt auf die Antworten!

Die Position der Freien Wähler ist und bleibt: wir wollen die Realisierung der „Andriof-Brücke“ südlich des Hornbach-Baumarktes und die Anbindung dieser Brücke an die Bundesstraßen im Osten und im Westen durch eine zweispurige Straße.

Termine