Ein dickes Brett: der Hochberger Tunnel

Kommunalpolitik sei oft vergleichbar mit dem Bohren dicker Bretter, das ist eine weit verbreitete Erkenntnis. An einem besonders dicken Brett bohren Remsecker Kommunalpolitiker seit nunmehr 20 Jahren: an der Untertunnelung des Ortsteils Hochberg.

CDU und Freie Wähler hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Diskussion ins Hochberger Gasthaus „Adler“ eingeladen und rund 50 Besucher sorgten dafür, dass das Nebenzimmer fast aus den Nähten platzte. Als sachkundige Referenten hatten sich Oberbürgermeister Karl-Heinz Schlumberger und Erster Bürgermeister Karl-Heinz Balzer zur Verfügung gestellt.

Wichtig war beiden Referenten, die Fakten, insbesondere bezüglich der Finanzen auf den Tisch zu legen. Und die sehen so aus: die Baukosten des 710 Meter langen Tunnels sind mit 30 Millionen Euro zu veranschlagen, hinzu kommen Planungskosten in Höhe von 5 Millionen. Für die Stadt ist von einem Kostenanteil von etwa 8 Millionen auszugehen (Planungskosten als Vorleistung vor einem Baubeschluss: 1,25 – 1,5 Mio, weitere Planungskosten: 2 Mio, Baukostenanteil: 4,5 Mio.)

Das Land und der Landkreis als Träger der Straßenbaulast (es handelt sich um eine Kreisstraße) haben zwar grundsätzlich signalisiert, dass die Untertunnelung verkehrlich sinnvoll sei und es keine Alternativen wie z.B. die 2007 untersuchte Umfahrung gibt, die konkrete Bereitstellung der Mittel ist aber nicht absehbar. Und genau hier liegt das Risiko für die Stadt . Wenn wir den o.g. Millionenbetrag in die Vorplanung investieren, ist damit noch keineswegs gesagt, dass uns das dem Bau des Tunnels deutlich näher bringt.

Der OB hat den Zuhörern, die in einer lebhaften Diskussion die untragbare Verkehrssituation in der Hauptstraße dargestellt und Aktivitäten der Stadt eingefordert haben angekündigt, dass er dem Gemeinderat vorschlagen werde, im Haushalt 2009 eine erste Planungsrate in Höhe von 100.000 Euro einzustellen.

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