Ökostrom für die städtischen Gebäude?

Den stolzen Betrag vom 414.000 Euro hat die Stadt Remseck im Jahr 2009 für den Bezug von Strom für die städtischen Gebäude und Einrichtungen ausgegeben. Nicht beinhaltet ist dabei der Strom für die Straßenbeleuchtung in Höhe von rund 185.000 Euro; für diesen besteht im Moment noch eine Bindung an bestimmte Lieferanten.

Der Strombezug wird in einer so genannten Bündelausschreibung zusammen mit vielen anderen Städten und Gemeinden über eine Tochtergesellschaft des Gemeindetages ausgeschrieben. Durch die so erreichbare große Bezugsmenge sind günstigere Preise zu erwarten als bei einer getrennten Ausschreibung.

Der Gemeinderat hatte nun zu entscheiden, ob die Stadt konventionell erzeugten Strom oder Ökostrom beziehen soll; die aufgrund der letzten Ausschreibung zu erwartenden Mehrkosten für Ökostrom wurden mit 15.000 bis 45.000 Euro je Jahr prognostiziert. Die Fraktion von Bündnis 90/Grüne hatte beantragt, sich zumindest teilweise auf Ökostrom festzulegen.

Mit den Stimmen der Freien Wähler hat der Gemeinderat mit 15 gegen neun Stimmen bei einer Enthaltung den Antrag abgelehnt und sich für die preisgünstigste Lösung, den Bezug von konventionell erzeugtem Strom entschieden. Unsere Gründe für diese Entscheidung waren:

  • Unser zentraler Auftrag ist es, mit dem Geld der Remsecker Bürgerinnen und Bürger verantwortungsvoll und sparsam umzugehen. Nachdem erst vor wenigen Wochen z.B. mit der Erhöhung der Grundsteuer die Bürger belastet werden mussten, wollten wir beim Strombezug den günstigsten Preis erreichen.
    Es ist völlig unbestreitbar, dass der verstärkte Einsatz regenerativer Energien aus Gründen der Ressourcenschonung und des Klimaschutzes wichtige Ziele sind, die unsere Gesellschaft zu verfolgen hat. Wir Freien Wähler sehen dieses Politikfeld aber beim Bund angesiedelt, Klimapolitik wird nicht auf dem Rathaus gemacht!
  • Die Stadt hat mit ihren Gebäuden und Einrichtungen einen Anteil von höchstens fünf Prozent des gesamten Stromverbrauchs im Stadtgebiet; der Löwenanteil geht an die Privathaushalte und an die Unternehmen. Sie können damit viel stärker als die Stadt durch Inkaufnahme eines etwas höheren Preises die Herstellung von Ökostrom unterstützen und so den Klimaschutz fördern.

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