Papiertiger und Schwarzer Peter

Schon im Februar 2008 nach Veröffentlichung der ersten Version der Lärmkarten der Landesanstalt für Umwelt und Messungen (LUBW) hatten wir Freien Wähler im Amtsblatt getextet: “Nord-Ost-Umfahrung ist der beste Lärmschutz für Remseck“. Jetzt, fünf Jahre später nach Veröffentlichung einer Neuauflage der Lärmkarten, hat sich die Situation für Remseck deutlich verschlechtert. Der Verkehr und damit der Lärm haben deutlich zugenommen und zur Liste der Straßen, auf denen mehr als drei Millionen Autos im Jahr fahren, ist die L 1140 von Neckarrems nach Schwaikheim hinzugekommen. Und gleichzeitig hat sich das Land unter der neuen grün-roten Regierung von der Planung der Nord-Ost-Umfahrung verabschiedet.

 

Der zentrale Ausschnitt aus der Lärmkarte 71212-NO belegt die starke Lämbelastung im Bereich der künftigen Neuen Mitte

 

Es wirkt schon fast absurd; die EU ordnet mit der so genannten Umgebungslärmrichtlinie die Kartierung der Lärmbelastungen an, das Land Baden-Württemberg erstellt daraufhin Lärmkarten, die nachweisen, wie Remseck unter dem Lärm leidet, der von den Landesstraßen ausgeht. Die Stadt ist jetzt verpflichtet, Lärmaktionspläne zu erstellen, also Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbeeinträchtigung vorzuschlagen. Nur die entscheidende Frage, ob das Land dann auch verpflichtet ist, diese Schutzmaßnahmen entlang seiner Straßen umzusetzen, die bleibt offen! Also bleiben die Lärmaktionspläne wohl Papiertiger und die Stadt hat den Schwarzen Peter.

Und auch ohne Experte zu sein, kann man sich leicht vorstellen, welche Maßnahmen die Remsecker Hangbebauung vor Lärm von den Straßen in der Tallage von Neckar und Rems schützen können: Lärmschutzwände sind da sicher kein probates Mittel. Wir wiederholen unsere Aussage von 2008: “Nord-Ost-Umfahrung ist der beste Lärmschutz für Remseck“.

 


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