Podiumsdiskussion: Rappelvolle Gemeindehalle

Ein bisschen skeptisch hinsichtlich des Besuchs waren wir schon, als wir für den Abend des letzten Donnerstag nach dem WM-Spiel der deutschen Mannschaft die Neckargröninger Gemeindehalle gebucht haben. Aber die Sorge war umsonst und der überwältigende Besuch hat uns bestätigt: 330 Mitbürgerinnen und Mitbürger folgten unserer Einladung, um die beiden OB-Kandidaten Dirk Schönberger und Klaus Weber im direkten Vergleich zu erleben!

Moderiert von den Redakteuren Tim Höhn und Benjamin Büchner von der Stuttgarter Zeitung diente die erste Stunde der Beantwortung von Fragen der Journalisten, die beide die Situation in Remseck sehr gut kennen. Die zweite Stunde war dann Fragen aus dem Publikum zu Sachthemen gewidmet (Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten in den Ortsteilen usw.), aber auch mit Fragen zur Person der beiden OB-Kandidaten. Dieses Bedürfnis nach der Möglichkeit zur Beurteilung der beiden Persönlichkeiten war von vielen Menschen schon im Vorfeld an uns herangetragen worden. Dass sich die Bürgerinnen und Bürger bei der Diskussion tatsächlich ein eigenes Bild machen konnten, belegt zum Beispiel der folgende Kommentar auf unserer Facebook-Seite: „Herr Weber war überzeugend und hat unsere Vorbehalte hinsichtlich seiner Gewerkschaftstätigkeit / Parteizugehörigkeit ausgeräumt.“

Die Halle war mit 330 Interessierten rappelvoll

Die Halle war mit 330 Interessierten rappelvoll

Wir bedanken uns auch an dieser Stelle nochmals bei Dirk Schönberger und Klaus Weber für die Bereitschaft zur Teilnahme an der Podiumsdiskussion, bei der Stuttgarter Zeitung für die Übernahme der Moderation und bei den Bürgerinnen und Bürgern für den Besuch unserer Veranstaltung.

Und am kommenden Sonntag wünschen wir uns, den beiden Kandidaten und dieser Stadt insgesamt eine hohe Wahlbeteiligung. Bitte sorgen auch Sie mit Ihrer Stimme dafür, dass unser neuer Oberbürgermeister sich auf eine überzeugende Legitimation durch die Bevölkerung berufen kann.

 


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Kommentar



Ich kann bestätigen, dass Klaus Weber alle Vorbehalte hinsichtlich seiner Gewerkschafts- und Parteizugehörigkeit überzeugend ausgeräumt hat. Selten bringt ein Kandidat für eine OB-Wahl so einen großen Erfahrungsbereich aus dem Bund und aus allen Bundesländern mit. Hinzu kommt, dass er dynamisch ist und unvoreingenommen, und ich halte ihn für rechtschaffen im Umgang mit allen Bürger/innen und mit allen Gemeinderät/innen. Da er die Prioritäten kennt, kann er Ziele setzen und diese mit Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen voranbringen. Er kennt bereits die Wege zu den Verantwortlichen für eine überörtliche Verkehrslösung und hat sie benannt. Mit ihm als Oberbürgermeister können wir damit rechnen, dass uns künftig durchdachte realisierbare Planungen bekannt werden. Ich traue ihm zu „He won’t take No for an answer“.

 


Ich werde gefragt, weshalb ich als CDU-Mitglied Herrn Weber unterstütze. Die Antwort ist einfach: in der Kommunalpolitik spielt Parteizugehörigkeit so gut wie gar keine Rolle. Eine ganz herausragende Rolle spielt aber die Orientierung an der Gemeindeordnung, und für ihre Umsetzung braucht der Oberbürgermeister Führungsqualitäten, um einen gemeinsamen Nenner für das Notwendige zu finden, denn in acht Jahren Amtszeit können unheilvolle Weichen gestellt und nicht wieder gutzumachender Schaden angerichtet werden. Ich bin überzeugt, dass Herr Weber nicht nur Bürgernähe praktiziert, sondern darüber hinaus auch alle Voraussetzungen besitzt, um uns für die Zukunft mehr Zufriedenheit zu bescheren. Auch als CDU-Mitglied muß man sich eingestehen: gerade von der SPD kommen seit Jahrzehnten herausragend gute Ober/Bürgermeister.

 


Es hat wohl selten so einen Meinungsumschwung in der Vorwahlzeit gegeben. Schon vor Ablauf der Bewerbungsfrist hatte sich die CDU-Fraktion, oder einige von ihnen, öffentlich für den ersten Kandidaten Dirk Schönberger ausgesprochen. Der zweite Kandidat Klaus Weber wurde für nicht wählbar gehalten „denn er sei ein Gewerkschafter“ und „der kommt für mich als OB überhaupt nicht infrage, „ich hasse die Gewerkschaften, mein Vater hat sie auch schon gehaßt“. „Was will er denn bei uns holen?“ Hinzu kommt, dass Politik weithin als schmutzig gilt, daher sollten sich Vereinsmitglieder nicht damit befassen. Unter diesen Eindrücken machten diesmal ungewöhnlich viele Wähler von der Briefwahl Gebrauch. Die Kandidatenvorstellungen führten aber in den meisten Wahlbezirken zu einem Meinungsumschwung, denn Klaus Weber hatte überzeugt, dass gerade die Gewerkschaftsverhandlungen ein außerordentlich hohes Maß an Geschick abverlangen – eine Eigenschaft, auf die wir zur Lösung unserer Verkehrsprobleme seit Jahrzehnten warten. Durch seine bisherige Tätigkeit brachte Klaus Weber auch schon die für uns so wichtigen Kontakte zur Landesregierung und zum Bund mit. Als all das bewußt wurde, hatten viele Briefwähler ihre Stimme schon abgegeben.
Die Parteien sollten aus dieser Erfahrung lernen und keinen Kandidaten empfehlen, ehe die Bewerbungsfrist abgelaufen ist. Sie müssen die Parteibrille absetzen, wenn sie die Eignung bewerten und sollten aufklären, wo Bildungslücken in Sachen Demokratie vorhanden sind wie hier, nämlich dass Gewerkschaften ein unverzichtbarer Pfeiler sind. Wie sonst hätten wir aus den Wirren der Geschichte herausgefunden? Die Menschen in den Billiglohnländern warten sehnlich darauf.
Es ist auch dringend zu überlegen, das veraltete baden-württembergische Bürgermeistersystem wegen den großen Machtbefugnissen und der langen Amtszeit zu überarbeiten und nicht nur in der Vorwahlzeit mehr Verständigung der Bürger untereinander zu ermöglichen; heutzutage macht das auch das Internet möglich. Heiner Geißler hat das aus gutem Grund auch für die Kirchen empfohlen. Wir dürfen nun gespannt sein auf den neuen Stil im Rathaus und wie mit des Volkes Stimme umgegangen wird.

 


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