Kampf gegen den Verkehrslärm

Das Bundesimmisionsschutzgesetz verpflichtet die Kommunen, Lärmaktionspläne zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger vor Lärmquellen zu erstellen und damit letztlich im Sinne des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung zu wirken. Aus Berichten der Medien aus Nachbarstädten ist bekannt, dass dort insbesondere Bahnlinien und Straßen als Lärmverursacher ins Visier genommen wurden.

Nicht anders verhält es sich in Remseck, auch bei den Untersuchungen zweier Fachbüros im Auftrag der Stadt rückten die Straßen in den Fokus der Betrachtung. Und dafür haben die Ingenieure auch Maßnahmen zur Lärmminderung vorgeschlagen, denen der Gemeinderat in seiner April-Sitzung zugestimmt hat und die derzeit öffentlich zur Einsichtnahme ausliegen. Eine interessante Zahl in diesem Zusammenhang: die Büros ermittelten rund 1000 Einwohnerinnen und Einwohner, zu deren Schutz vor Lärm Maßnahmen notwendig werden.

Wir sehen insbesondere drei problematische Straßenabschnitte, an denen angesetzt werden muss, nämlich

– die Remstalstraße in Neckarrems,

– Die Ortsdurchfahrt in Hochdorf von Hochberg kommend in Richtung Affalterbach und

– die Hauptstraße in Hochberg.

Einer der kritischen Punkte ist die Ortsdurchfahrt in Hochberg

 

Die Anwohner der Remstalstraße wird man bis zum Bau der Westrandbrücke vertrösten müssen, da Temporeduzierungen und die Verkehrssteuerung durch eine Pförtnerampel bereits umgesetzt sind. Bei der Ortsdurchfahrt in Hochdorf kann man erwarten, dass die Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit auf 30 km/h auf der kompletten oben genannten Strecke zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte führen wird.

Am kniffligsten wird sicher eine Lösung der Lärmprobleme in der Hauptstraße in Hochberg. Deshalb hat der Gemeinderat zugestimmt, dort die Verkehrsführung grundsätzlich neu in den Blick zu nehmen und die Fahrbahn samt Eng- und Ausweichstellen neu zu planen. Auch unstrittig ist, dass auf Kosten des Landkreises (es handelt sich um eine Kreisstraße) bei der Fahrbahnsanierung ein lärmmindernder Belag (Flüsterasphalt) aufgebracht werden soll. Darüber hinaus haben die Büros auch eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit von 30 auf 20 km/h in die Diskussion gebracht. Da laut gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen aber dieser weitere Reduzierungsschritt nur sehr geringe Lärmreduzierungen erwarten lässt, haben wir Freien Wähler wie auch andere Fraktionen diese weitere Reduzierung sehr kritisch hinterfragt.

Wir sind gespannt, bis wann die Verwaltung dem Gemeinderat die Anregungen und Bedenken der Bürgerschaft und der Behörden aus der bis zum 18.06.21 laufenden Anhörung bekannt gibt und was dort an neuen Ideen eingebracht wird.

 


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Kommentar



Sehr geehrte FWV’ler,

schön zu lesen, was (eventuell) gegen den Verkehrslärm (und zu Gunsten der Verkehrssicherheit) unternommen werden könnte.

Dabei beziehe ich mich insbesondere auf die OD Hochdorf. Ohne dies parteipolitisch bewerten zu wollen erinnere ich mich an eine ca. 15 Jahre zurückliegende heftige Mail-Diskussion zwischen dem damaligen EBM Balzer (FWV !) und mir, bei der das Thema Tempo „30“ u.a. in der Affalterbacher Straße -für welches ich mich stark gemacht hatte- wesentlicher Inhalt war. Meinen bereits seinerzeit mehr als berechtigten Hinweisen und Argumenten „PRO“ nicht nur wegen Lärm sondern insbesondere auch Verkehrssicherheit wurden damals ausgerechnet vom zuständigen Dezernenten abgetan (u.a., die bereits damals ‚Große Kreisstadt‘ habe keinerlei Einfluss-Möglichkeit auf eine solche Maßnahme, da es sich um eine Kreisstraße handele welche somit im Zuständigkeitbereich des Landratsamtes liege – mein Gegenargument: man müsse eben wenigstens gewillt sein, auf das LRA mit einem entsprechenden Antrag zuzugehen! Der Gipel war -ich hoffe bis heute dies war ironisch gemeint- die sinngemäße Begründung „die Hochdorfer sind für die Zustände und Problematik in der Affalterbacher Str. selbst verantwortlich, da anstelle die Garagen in ureigentlichem Sinn zu nutzen dort ausschließlich Brennholz gelagert wird“).

Nun bin ich mal gespannt und würde mich freuen, wenn Sie mir Vorfeld der Behandlung des Themas in Ausschüssen und GR einen Hinweis (ggfs. auch etwas MEHR) zukommen lassen würden. Danke.

Freundliche Grüße

Eckart Weidle

 


Sehr geehrter Herr Weidle,
danke für Ihren Kommentar. Ich gehe davon aus, dass auf der Basis der Lärmaktionsplanung Tempo 30 in der Affalterbacher Straße (und in der Hochberger Straße) in absehbarer Zeit kommen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Anhörung, die am 18.06. geendet hat, wesentliche Gegenargumente gekommen sind.
Die zu Grunde liegenden Beratungsunterlagen des Gemeinderates finden Sie hier: https://buergerinfo-remseck.de/buergerinfo/vo0050.php?__kvonr=7770
Viele Grüße
Gerhard Waldbauer

 


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