Teures Experiment: Schaffung einer zusätzlichen Regio Radstation im Stadtteil Hochberg

Im Juni Sitzungspaket des Gemeinderats wurde eine intensive und sehr kontroverse Diskussion über die Schaffung einer Regio Radstation in Remseck Hochberg geführt.

Die Freie Wähler Fraktion hat sich intensiv mit der Lage der möglichen Regio Radstation mit den entsprechenden baulichen Voraussetzungen, dafür notwendigen Investitionen sowie dem zu erwartenden Nutzen auseinandergesetzt. Grundlage der Beurteilung waren die Erhebungen der bereits bestehenden Regio Radstation an der Endhaltestelle U12 in Remseck Neckargröningen. Diese Regio Radstation ist nicht strittig und bietet am Endhaltepunkt Stadtbahn und gleichzeitig zentraler Busstation einen guten Ausgangspunkt. Bei Auswertung der Ausleihzahlen des vergangenen Jahres konnte für diese Station pro Tag lediglich eine Ausleihquote von 1,24 Fahrrädern/Pedelecs ausgewertet werden. Eine Bewertung der Ausleihungen, die Start- und Zielpunkt in Remseck haben ergeben eine Ausleihungsquote von 0,72 Fahrrädern pro Tag.

Die Freie Wähler Fraktion vermutet, dass die Ausleihzahlen in Hochberg im Verhältnis zur zentralen Radstation an der Endhaltestelle der Stadtbahn niedriger sein dürften. Es ist daher zu erwarten, dass in Hochberg 0,5 bis 1 Fahrrad pro Tag zur Ausleihung gelangen könnte. Betrachten wir die hohe Investition von über 68.000 EUR, die mit einem Betrag von 25.000 EUR bezuschusst wird, verbleiben noch 43.000 EUR Herstellungskosten. Betrachten wir die Investitionen über einen Zeitraum von 5 Jahren und die laufenden Kosten und rechnen dies auf einen Verleihvorgang, ergeben sich rechnerische Kosten pro Ausleihung von 60 EUR.

So ähnlich soll die Radstation am Alexandrinenplatz in Hochberg aussehen

Diese ernüchternden Zahlen haben dazu geführt, dass die Freie Wähler Fraktion der Schaffung einer zusätzlichen Regio Radstation aus Kostengründen nicht zustimmt. Die Fraktion ist der Meinung, aus Haushaltsgründen vorsichtig mit den Ausgaben umzugehen und empfiehlt für die Mobilität eher Fahrrad Abstellboxen an geeigneter Stelle zu bauen. Der Versorgungsgrad von Fahrrädern und Pedelecs in der Bevölkerung ist groß und die Nachfrage zum Erwerb weiter steigend, sodass es bereits zu erheblichen Lieferengpässen kommt. Daraus schließen wir, dass eine breite Bevölkerungsschicht bereit ist, sich ein Fahrrad oder Pedelec selbst zuzulegen. Hier sind dann geeignete Fahrradboxen wichtiger als die Schaffung einer Rad Station. Für teure ideologisch geprägte Experimente können wir uns nicht erwärmen. Mit einer Ausleihung eines Fahrrads/Pedelecs pro Tag wird eine Verkehrswende nicht möglich sein.

 


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