Verkehr, CO²-Emissionen und Lärm sind kein harmonischer Dreiklang – Lärmaktionspläne erscheinen eher als Aktionismus

Nach dem Beschluss des Gemeinderats am 15.08.2019 zur Aufstellung eines Lärmaktionsplans wurde jetzt in den Sitzungen des AUT (Ausschuss für Umwelt und Technik) am 16.11.2012 und schließlich im Gemeinderat am 23.11.2021 der Lärmaktionsplan für die Stadt Remseck verabschiedet.

Bis aus diesem Planbeschluss also „Aktionen“ entstehen, diese umgesetzt werden können und deren Wirkungen auch für die An- und Einwohner spürbar werden, vergeht die Zeit, sehr viel Zeit. Zunächst zu viele Beteiligte (Regierungspräsidium, Landratsamt, Verbände, Kammern, Planungsbüros, Einwohner, Stadtverwaltung) am Planungs- und Abstimmungsverfahren und dann schwierige bauliche und verkehrstechnische Rahmenbedingungen verhindern meist eine kurzfristige Umsetzung.

Kurzfristig (Umsetzungszeit unter 2 Jahren) soll in der Ludwigsburger Straße zwischen der Kreuzung Landesstraße 1100 und dem Gebäude Ludwigsburger Straße 101 die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 km/h reduziert werden und damit der Lärm um 2,5 Dezibel (dB). Bei Tempo 70 km/h verringert sich der Lärm noch um 1,5 dB.

Keine Zustimmung aller Fraktionen erhielt der Vorschlag der Stadtverwaltung, das Tempo in der Ortsdurchfahrt Hochberg von 30 km/h weiter auf 20 km/h zu verringern, um die Überschreitung der Lärmpegel (70 dB tagsüber / 60 dB nachts) zu reduzieren. Dies erschien eher als „Alibi“-Maßnahme, da aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der Engstelle die gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit schon bei nur 18 – 23 km/h liegt, folglich eine spürbare Senkung des Lärms durch die Maßnahme nicht erfolgt und diese auch keinen Ansatz für eine grundsätzliche Lösung des Verkehrsproblems in Hochberg darstellt. Eine Reduzierung des Lärmpegels um 3 dB wird zumindest mit dem verabschiedeten Austausch des Fahrbahnbelags durch einen lärmoptimierten Asphalt erreicht werden.

Foto: Thomas Buhl

In Hochdorf soll von der Hochberger Straße bis zur Affalterbacher Straße durchgängig Tempo 30 km/h gelten, so dass der Lärmpegel (Messwerte punktuell über 70 dB tagsüber / 60 dB nachts) um 2,5 dB reduziert wird. Eine sinnvolle Maßnahme, die aber insgesamt dazu führt, dass je nach Streckenabschnitt in Hochdorf 30 km/h, 40 km/h oder 50 km/h einzuhalten sind.

Mittelfristig verspricht auch der Austausch des Fahrbahnbelags in Neckarrems in der Remstalstraße durch einen lärmoptimierten Asphalt eine Verbesserung der Lärmsituation (70 dB tagsüber / 60 dB nachts) um 3 dB.

Langfristig liegen die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Verkehrssituation, der Reduzierung der CO²-Emissonen und der Lärmpegel auf der Realisierung der Westrandstraße und der Westrandbrücke gegen Ende dieses Jahrzehnts.

 


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