Hausarzt-Versorgung thematisiert

Seit Ende 2011 im Ortsteil Neckargröningen die einzige Arztpraxis geschlossen und die Zulassung als Kassenarzt zurückgegeben wurde, ist das Thema der hausärztlichen Versorgung in Neckargröningen insbesondere bei älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein Dauerthema. Das verstehen wir sehr gut, beschäftigt doch auch den Gemeinderat das Thema mit Blick in die Zukunft immer wieder. Die Schließung der Praxis in Neckargröningen ist ein erster Einschnitt in die hausärztliche Versorgung, wenn wir jedoch die Alterstruktur der Remsecker Ärzte betrachten und versuchen, einige Jahre nach vorne zu schauen, stellt sich die Problematik in ihrer ganzen Breite und deutlich dramatischer dar.

Aus der Bürgerschaft kommt regelmäßig die Forderung, die Kommunalpolitik müsse hier steuernd eingreifen. Aber was kann die Stadt zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung tun? Um diese Frage zu beantworten, hatte OB Schlumberger die stellvertretende Vorsitzende der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Frau Dr. von Vitzthum, zu einer öffentlichen Gemeinderatssitzung eingeladen.

Das Ergebnis ihrer Ausführungen war durchaus ernüchternd: zwar sei der Kreis Ludwigsburg – und somit auch Remseck – für Neuzulassungen von Ärzten frei, ein Ort mit 2.500 Einwohnern sei aber deutlich zu klein und unattraktiv für eine Arztpraxis. Die Ärztedichte in Remseck insgesamt sei mit rechnerisch 2.611 Einwohnern je Arzt besser als in vielen anderen Bereichen, Remseck sei nicht unterversorgt. Hinzu komme, dass junge Ärzte aufgrund der starken Regulierungen und der deutlich geringer gewordenen Einkommenserwartungen das Risiko einer Praxisgründung scheuen und sich lieber eine Stelle als angestellter Arzt suchen.

Wie also kann die Stadt Remseck die Entwicklung beeinflussen? Frau Dr. von Vitzthum empfahl, die Bedingungen zur Ansiedlung attraktiv zu gestalten. Das sehen wir genau so und setzen uns deshalb dafür ein, bei der Planung der Neuen Mitte als eines der zentralen Projekte ein Ärztehaus vorzusehen, in dem mehrere Praxen mit möglichst unterschiedlichen Ausrichtungen, ergänzt um Apotheke, Physiotherapie und ähnliche Einrichtungen ihren Platz finden können.

 


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