Schlagabtausch mit dem Verkehrsminister

„Mobilität in der Region“, das war das Generalthema der Regionalkonferenz der Freien Wähler in der Region Stuttgart, die im Oktober während einer Fahrt auf dem Neckar mit der MS Wilhelma zwischen Plochingen und Esslingen stattfand. Als Gastredner war Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gekommen.

Verkehrsminister Winfried Hermann im Kreis von Freie Wähler-Regionalräten. Von links: Alfred Bachofer (Nürtingen), Frank Buss (Plochingen), Bernhard Maier (Renningen), Verkehrsminister Winfried Hermann und Fraktionsvorsitzender Andreas Hesky (Waiblingen)


Natürlich war die ganze Palette der Verkehrsmittel Inhalt der Vorträge und Diskussionen, wegen der speziellen Problemlage in Remseck wird hier nur zum Straßenbau berichtet. Verkehrsminister Hermann zog sich beim Straßenbau auf die bekannten Positionen zurück: es sei zu wenig Geld in den Kassen von Land und Bund, der demographische Wandel führe zu geringerem Verkehrsaufkommen und es gehe zuvorderst um intelligente Lenkung der Verkehrsströme.

Der verkehrspolitische Sprecher der Freien Wähler in der Region, Landrat a.D. Bernhard Maier, nahm kein Blatt vor den Mund und warf Bund und Land vor, beim Straßenbau in der Region ihrer Verantwortung nicht nachzukommen. In einer Region, die 25% des Verkehrs im Land zu bewältigen hat, stehen nur 12% der Straßen zur Verfügung, was im letzten Jahr zu Staus mit 13.400 km Gesamtlänge geführt habe.

Konkret führte Bernhard Maier zur Frage des Autoverkehrs nördlich von Stuttgart aus: „Um die Situation in der Region zu analysieren, genügt ein Blick in den Belastungsplan, anhand dessen jeder die Problematik begreift ohne Verkehrswissenschaftler zu sein.
Wenn wir diese Karte betrachten, sehen wir unser Problem auf den ersten Blick. Der Region fehlt ein leistungsfähiger Ring um den Kern. Das heißt, eine Nord-Ost-Umfahrung. Das Bild erinnert an eine Herzkammer. Im Westen und Süden die stark belasteten Autobahnen. Im Nordosten verteilt sich der Verkehr in die Ortsdurchfahrten. An der Wilhelma und an der Neckarquerung bei Remseck ist das tägliche Chaos zu besichtigen. Das ist die Schlüsselfrage für die Region.

Deshalb ist es für uns völlig unverständlich, dass Sie Herr Minister dafür gesorgt haben, diese Straße aus dem Bundesverkehrswegeplan zu nehmen und zuletzt auch den hoffnungsvollen Ansatz einer neuen Neckarbrücke bei Remseck, die kurz vor der Planfeststellung stand, eliminiert haben. Sie haben persönlich das Aus für eine Brückenplanung verfügt, die als Teilausschnitt einer zweispurigen landschaftsverträglichen Verbindung zudem noch die Chance gehabt hätte, in diesem schwierigen Umfeld konsensfähig zu sein. Eine für uns unverständliche Entscheidung, die die Chance der Verbindung der Wirtschaftsräume Waiblingen und Ludwigsburg auf Jahre hinaus verbaut.“

Bernhard Maier bei seiner Rede auf der MS Wilhelma

Vielen Remsecker Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie der Mehrheit der Stadträtinnen und Stadträte im Remsecker Gemeinderat hat Maier damit aus dem Herzen gesprochen!

Der Fraktionsvorsitzende Andreas Hesky, OB der Nachbarstadt Waiblingen, mahnte die Politik, neben der Belastung der Umwelt durch den Verkehr nicht zu vergessen, dass auch die „Menschenbelastung“ durch die Verkehrsemissionen abgewogen werden müssen.

Dieser Link führt zur kompletten Rede von Bernhard Maier. Hier können Sie ein Interview Maiers mit den Stuttgarter Nachrichten nachlesen.

 


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