Mögliches Lkw-Fahrverbot erhitzt die Gemüter der Nachbarn

In Remseck wurde das Thema bisher noch nichtöffentlich diskutiert, die Verwaltungsspitzen der Nachbarstädte Fellbach und Waiblingen sind jetzt aber damit an die Presse gegangen: ein mögliches Lkw-Fahrverbot in der Remstalstraße in Neckarrems!

Fellbach fühlt sich geplagt von Verdrängungsverkehr aus den Nachbarkommunen: Tempo 30 in Hegnach und Rommelshausen, Pförtnerampeln in Stuttgart – und jetzt eventuell auch noch ein Lkw-Fahrverbot in Neckarrems. Man denkt jetzt in Fellbach über Pförtnerampeln nach.

Waiblingen sieht sich als Hauptbetroffener einer einer denkbaren Verlagerung des Lkw-Verkehrs, falls die Remstalstraße in Neckarrems für die Brummis tabu sein wird. Man fürchtet, dass die Durchgangsstraßen in Neustadt und Hohenacker zusätzliche Lkw-Belastungen aufnehmen müssen. Und auch in Schwaikheim war das Thema schon Beratungsgegenstand im Gemeinderat.

Es sind hauptsächlich die im Stau stehenden Lastwagen, die für die Überschreitung der Schadstoff-Grenzwerte verantwortlich sind

Es sind hauptsächlich die im Stau stehenden Lastwagen, die für die Überschreitung der Schadstoff-Grenzwerte verantwortlich sind

Was sind die Fakten? Bereits im November 2009 ist die Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion in Remseck aktiv geworden und hat einen Beschluss aller Fraktionen bewirkt, die Auswirkung der Fahrverbote im Umland (insbesondere in Stuttgart) auf Remseck untersuchen zu lassen. Vom 01.01. bis 31.12.2013 hat schließlich die Stadt Remseck am Neckar auf eigene Kosten die Luftschadstoffe in der Remstalstraße in Neckarrems und in der Hauptstraße in Hochberg messen lassen. Ergebnis an beiden Straßen: beim Stickstoffdioxid wird an beiden Straßen der zulässige Grenzwert überschritten!

Seitdem brütet nun das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart (RP) über konkrete Maßnahmen für einen Luftreinhalteplan, und da kommen eben neben der Aufnahme Remsecks in die Umweltzone vorrangig Lkw-Fahrverbote in Betracht. Auch wir sehen natürlich, dass das RP bei einer Gesamtbetrachtung der Problematik eine harte Nuss zu knacken hat und wir erwarten mit Spannung die konkreten Vorschläge des RP.

Was die Remsecker Nachbarstädte bei ihrer Kritik an einem eventuell geplanten Lkw-Durchfahrverbot in Neckarrems allerdings übersehen: die gesundheitsgefährdenden Schadstoffe werden nicht von Remsecker Binnenverkehr, sondern im Wesentlichen von Lkw-Durchgangsverkehr emittiert. Und viele dieser Lkw kommen aus den Gewerbegebieten in Fellbach, Waiblingen, Ludwigsburg und Kornwestheim!

 


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Im Waiblinger Rathaus ist man der Meinung, dass in der Hegnacher Neckarstraße eine Schadstoffmessung nicht erforderlich ist, Originalton :Das ist aber auch nicht notwendig, da keine hohen Belastungen vermutet
werden.

Es wäre schön wenn sich die Waiblinger Gemeinderäte über die Gesundheit Ihre Mitbürger Gedanken machen würden und die Vorgehensweise der Remsecker Kopieren könnten anstatt den Schutz deren Bevölkerung zu blockieren.

 


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