In der Gigabit-Region die Schulen nicht vergessen

Es sind erfreulich ehrgeizige Ziele, die sich die Region Stuttgart sowie die beteiligten Landkreise gesetzt haben: im Jahr 2025 sollen alle Unternehmen und förderfähigen Schulen sowie die Hälfte der Haushalte einen Glasfaseranschluss bis ins Gebäude hinein haben, um dann praktisch ohne Tempolimit das Internet nutzen zu können.

Die Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion in Remseck hat sich in diesem Zusammenhang die Frage gestellt, ob denn die Schulen der großen Kreisstadt die Voraussetzungen erfüllen, ihre Schülerinnen und Schüler fit zu machen für den angemessenen Umgang mit den digitalen Medien. Die Fraktion hat deshalb eine förmliche Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt. Sie fragt einerseits, wie es denn mit den technischen Voraussetzungen bei den Schulen steht, ob beispielsweise ein Breitbandanschluss bereits besteht oder geplant ist und wie es um die schulinterne Vernetzung bestellt ist.

Die Glasfaser ist nur ein Aspekt – angemessene Medienbildung sollte im Vordergrund stehen (Bild: K.-H. Laube / pixelio.de)

Aufgestoßen ist der Fraktion aber besonders, dass die Multimedia-Empfehlungen des Landes, nach denen die Schulen arbeiten sollen, noch aus dem Jahre 2002 stammen. Dies wohl deshalb, weil ein Entwurf für die Fortschreibung dieser Empfehlungen vom Sommer 2016 noch immer in den Schubladen des Kultusministeriums schlummert. Und dem Vernehmen nach nicht, weil man sich etwa in den Zielen der Medienbildung nicht einig geworden ist, sondern weil nach über zwei Jahren noch immer Finanzierungsfragen offen sind; damit zusammen spielt sicher auch der Versuch des Bundes, sich über finanzielle Unterstützung in die Bildungskompetenz der Länder einzumischen.

Die Ziele des Entwurfs der neuen Multimedia-Empfehlungen überzeugen indessen: digitale Medien sollen für Schülerinnen und Schüler in allen Unterrichtsräumen zu selbstverständlichen Werkzeugen werden! Und obwohl die Empfehlungen für die Ausstattung der Schulen stecken geblieben sind, hat das Land in der Zwischenzeit die digitale Medienbildung als verbindliche Aufgabe für die allgemein bildenden Schulen in die Bildungspläne aufgenommen und das Leitbild der „medienintegrativen Schule“ formuliert.

Die Freie Wähler-Fraktion will von der Verwaltung auch wissen, ob die Stadtverwaltung zusammen mit den Remsecker Schulen bereits einen aktuellen Medienentwicklungsplan erarbeitet hat oder derzeit an diesem Thema arbeitet; die Erstellung eines solchen Planes soll künftig verbindlich werden. „Uns ist klar, dass die Erstellung eines solchen Planes nicht von heute auf morgen zu machen ist, deshalb setzen wir das Thema schon vor der Verabschiedung der neuen Landesrichtlinien in Remseck auf die Tagesordnung“, so die Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion.

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