Faktencheck Nordostring bringt keine Bewegung

Landesverkehrsminister Herrmann hat die Durchführung des „Faktenchecks“ zum Nordostring damit begründet, dass man sich nicht weiterhin nur „Meinungen um die Ohren hauen“ solle, sondern auf Basis der von Experten vorgetragenen Fakten zu einer Bewertung kommen müsse. Seine grünen Parteifreunde in Ludwigsburg, Kornwestheim und Remseck, angeführt vom Landtagsabgeordneten Jürgen Walter, konnten indes nicht einmal das Ende des Faktenchecks abwarten, bevor sie per Pressemitteilung ihre alt bekannte Ablehnung des Straßenprojektes bekanntgaben und dies als als „rückwärtsgewandte Diskussion“ abtaten. Aus unserer Sicht: Ideologie in Reinform!

Der Faktencheck steht übrigens als Videostream auf der Website des Verkehrsministeriums BW zur Verfügung (fünf Videos mit insgesamt mehr als 10 Stunden Dauer). Im September soll es dann eine schriftliche Zusammenfassung als Abschlussbericht geben.

Nach unserer Meinung ist dem täglichen Verkehrsstau in Remseck nur durch Neubau von Straßen abzuhelfen

 

Hier eine – sicher subjektive – Zusammenfassung der Ergebnisse des Faktenchecks:

  • Obwohl von Experten der verschiedensten Fachrichtungen jede Menge Daten präsentiert wurden: eine Annäherung von Befürwortern und Gegnern des Straßenbauprojektes gab es nicht.

  • Sehr deutlich wurde, dass eine Entlastung der Stuttgarter Innenstadt nur erreicht wird, wenn neben dem Nordostring auch eine weitere Röhre unter dem Kappelberg und der so genannte „Lange Fildertunnel“ gebaut wird. Hierfür setzt sich der Verband Region Stuttgart ein.

  • Die Fraktion der Straßenbaugegner, angeführt von der „Arge Nordost“, will dem Autofahrer die Fahrt über die Straße so schwer machen, dass er von sich aus auf den ÖPNV umsteigt. Allerdings hat aber der ÖPNV auf der diskutierten Strecke bisher nahezu kein Angebot.

  • Die OB von Fellbach, Gabriele Zull, redet „kleinräumigen Lösungen“ das Wort und kündigt an, dass auch Fellbach einen Teil der Lasten übernehmen werde.

  • Der Verkehrsminister will planerisch neu anfangen und schlägt einen „Mobilitätspakt“ vor, der offenbar an anderer Stelle im Land erfolgreich arbeitet.

  • Der Waiblinger OB Andreas Hesky, der auch Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler in der Regionalversammlung ist, schlägt vor, eine regionale Entlastung mit einer zweispurigen Straße zu suchen. Diese Position deckt sich übrigens im Wesentlichen mit dem Vorschlag der Freie Wähler – Gemeinderatsfraktionen aus Ludwigsburg, Waiblingen und Remseck vom Januar 2019 (nachzulesen auf unserer Website).

Und was ist nun unser Fazit für die Verkehrssituation in Remseck am Neckar? Es wird sich weiter hinziehen, bis eine Konsens in der Raumschaft zum Nordostring gefunden sein wird, aber es ist wichtig, daran weiter zu arbeiten. Um so wichtiger ist es aber, dass Remseck versucht, sich so weit als möglich selbst zu helfen und zusammen mit dem Land die Westrandstraße baut. Dadurch ist eine Verflüssigung des Durchgangsverkehrs und eine Entlastung unserer Ortsdurchfahrten zu erwarten.

 


Kommentar schreiben

Mit dem Nutzen des Kommentarbereiches erklären Sie sich mit der Datenschutzerklärung einverstanden.


Kommentar



Termine