Digitalisierung in Schulen -Nach langem Anlauf ist ein Anfang gemacht-

Bund und Land sind 2019 – vor der Corona-Pandemie – angetreten, um die Schulen deutlich digitaler zu machen und es den Schülern so besser zu ermöglichen, digitale Kompetenzen zu lernen. Mit dem Digitalpakt vom September 2019 standen in Baden-Württemberg 585 Mio. Euro für Investitionen an Schulen zur Verfügung. Bedingt durch die im März 2020 beginnende Corona-Pandemie erhielt der Digitalpakt mit dem Sonderausstattungsprogramm im Juni 2020 für Baden-Württemberg sogar noch eine Ergänzung um 65 Mio. Euro. Das sollte bis zum Beginn des Regelschulbetriebs möglichst vielen Schülerinnen und Schülern mithilfe von Laptops oder Tablets einen Unterricht zu Hause ermöglichen.

Unter den Slogans „Unsere Kinder sind unsere Zukunft“ und „Schulen Fit für die Zukunft“ startete auch die Stadt Remseck im Mai 2019 an allen Schulen ihr Projekt mit der Bestandsaufnahme der vorhandenen Infrastruktur (dazu gehörten i.W. Verkabelung, Breitbandversorgung, Internetanschlüsse und Medienentwicklungspläne als Voraussetzung für Fördermittel aus dem Digitalpakt). Daraus ergab sich das Ziel, die unterschiedlichen Voraussetzungen der einzelnen Schulen anzugleichen und zu optimieren sowie gleiche Standards für alle Schulen festzulegen und eine neue Stelle als Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung und Schulen zur Unterstützung, Begleitung und Steuerung der Digitalisierung zu schaffen.

Zur Förderung der Digitalisierung hatte die Stadt bereits 327 Tsd. Euro aus dem Finanzausgleichsgesetz erhalten. Bis September 2020 haben die Schulen in Remseck aus dem Budget des Digitalpakts 212 Tsd. Euro beantragt und erhalten – von insgesamt 1.033 Tsd. Euro der für sie reservierten Mittel. Folglich hat die Stadt noch 821 Tsd. Euro zur Verfügung. Weitere fünf Anträge der Schulen hierfür stehen im Rahmen des Digitalpaktes derzeit zur Genehmigung an. Die noch fehlenden Anträge der verbleibenden drei Grundschulen sollen demnächst folgen (LKZ, Ausgabe vom 28.10.2020). Aus dem Sonderausstattungsprogramm erhalten die Schulen 237 Tsd. Euro, davon sind schon 180 Tsd. Euro verwendet und somit 57 Tsd. Euro noch einsetzbar. Insgesamt ergibt sich aktuell eine Ausstattung der Schulen mit insgesamt 650 mobilen Endgeräten, das sind durchschnittlich 0,2 mobile Endgeräte je SchülerIn. Die noch einsetzbaren Mittel sollen für die weitere Auf-stockung dieser Geräte eingesetzt werden. Noch grundsätzlich angegangen werden muss die Außenstelle der Grundschule Neckarrems in Neckargröningen sowie die beiden Schulen mit Baumaßnahmen (Grundschule Pattonville und Wilhelm-Keil-Schule).

Fazit:

Die LKZ (Ausgabe vom 28.10.2020) überschreibt ihren Artikel zur technischen Ausstattung der Digitalisierung an Schulen mit „Ein Anfang ist mittlerweile gemacht“. Dazu war aber auch ein langer Anlauf – seit Mai 2019 – notwendig, und dies gilt auch aber leider nicht nur für Remseck. Die zweite Pandemie-Welle beginnt gerade wieder, die Schülerinnen und Schüler aus der Schule zu spülen. Wie viele Wellen es noch geben wird, weiß niemand. Sicher ist aber, dass Homeschooling zum täglichen Bildungs- und Lernkanal -mit Kontakt und Feedback der Lehrkraft- werden muss. Damit dieser erfolgreich („Unsere Kinder sind unsere Zukunft“) sein kann, kommt es neben der – noch nicht ausreichenden – technischen Ausstattung entscheidend auf gutes digital verfügbares Lernmaterial und digital kompetente Lehrkräfte an, die dieses Lernmaterial auch einsetzen. Und natürlich auf ein digitales Tempo in der Umsetzung.

 


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