Archive: November 2007

22. November 2007

Computerkurs für Senioren findet großen Zuspruch

Seit einigen Jahren schon läuft die Initiative der Freien Wähler Remseck „Schüler helfen Senioren“, bei derSchüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in Remseck älteren Mitbürgern die Grundkenntnisse am Computer vermitteln. Im Oktober ging es nun wieder in eine neue Runde und der Kurs war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht, sodass schon eine Warteliste für die Neuauflage im Frühjahr 2008 angelegt werden musste.

Die Senioren schätzen an diesem Kurs, dass er ganz bei Null beginnt und keinerlei Vorkenntnisse verlangt. Die Schülergruppe, die den Kurs durchführt, verzichtet auch ganz auf das sonst übliche Computer-Fachchinesisch und schafft es, in klaren, einfachen Worten und vielen Übungsphasen jedem Kursteilnehmer ein Erfolgserlebnis zu vermitteln. Dabei wird geduldig auf alle Fragen eingegangen, sodass niemand auf der Strecke bleibt. Am Ende des Kurses sollen die Computerneulinge mit der Textverarbeitung umgehen können, Tabellenkalkulationen kennen lernen und einen ersten Schritt ins Internet unternehmen können. Für Interessierte, denen dies noch nicht genug ist, wird dann noch ein Fortgeschrittenenkurs folgen.

Die Idee, jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen an Ältere weiterzugeben – normalerweise läuft es ja umgekehrt – hat sich in Remseck zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Die Schüler machen die Erfahrung, wie es ist, wenn man von der Rolle des Lernenden in die des Lehrenden schlüpft, der einen Unterrichtsstoff didaktisch so aufbereiten muss, dass ein Lernerfolg stattfindet. Die Senioren lernen die Jugendlichen als fachkundig, geduldig, hilfsbereit und zuvorkommend kennen. Dies alles trägt viel zu einem unvoreingenommenen und respektvollen Umgang der Generationen miteinander bei.

 


15. November 2007

Wo liegt Hochdorf?

Im Laufe des Jahres haben wir an dieser Stelle mehrfach über unklare Beschilderungen im Straßenverkehr in und um Remseck berichtet. Eine ganze Reihe von Hinweisen aus der Bürgerschaft zu diesem Thema haben uns in der Folge erreicht. Einen besonders eindrucksvollen Beitrag hat uns Herr Eckart Weidle aus Remseck-Hochdorf zugesandt. Wir drucken ihn hier auszugsweise ab:

„Versuchen Sie einmal als Ortsunkundiger und womöglich ohne neumodische Einrichtung wie Navi (oder wenigstens einer Straßenkarte) z.B. von Stgt.-Mühlhausen kommend nach Remseck-Hochdorf zu finden:

  • Kreuzung am SSB-Depot: kein Hinweis
  • L1100/1140 (immerhin die „Neue Mitte“): Stadtteil Hochdorf – Fehlanzeige! Immerhin sind Neckargröningen u. Neckarrems ausgeschildert! Mal über Neckarrems das Glück versuchen.
  • L 1140 Kreuzung Fellbacher Str./Remstalstr.: Stadtteil Hochdorf – Fehlanzeige! Immerhin: nach Hochberg (klingt ja auch so ähnlich) links abbiegen! Schwaikheim ist u.a. auch angeschrieben! Könnte das der richtige Weg sein? 100 m weiter, Kreuzung „Am Remsufer“: auf Verdacht mal der abknickenden Vorfahrtstraße folgen?? Probieren wir’s einfach!
  • die Umgehungsstraße hoch und an der Kreuzung nach der Unterfahrung „Marbacher Str.“ erneut die Frage: wo liegt Hochdorf? Vielleicht auf dem Friedhof – oder in der Nähe von Hochberg? Also mal links abbiegen, mehr als falsch fahren kann man nicht!
  • kaum 150 m weiter „Neckarremser/Hochberger Str“ begebe ich mich jetzt nach links oder rechts? Günther Jauch würde jetzt die 50/50-Frage stellen und ich entscheide mich für: rechts abbiegen!!
  • Kreuzung „Alexandrinenplatz“ aus Neckarrems kommend: links oder rechts? Wenn gerade in diesem Moment nicht die Ampel „rot“ wäre: man könnte den nach der Abzweigung „Waldallee“ halb unter Bäumen und im Blätterwerk versteckten Wegweiser glatt übersehen! Und man glaubt seinen Augen kaum – da steht doch tatsächlich erstmals zu lesen: Hochdorf!

Probieren Sie’s mal ab der „Neuen Mitte“ links ab! Nach vielen Hinweisen u.a. auf Industriegebiet u. Mülldeponie sowie erneut „Hochberg“ findet sich erst nach der Neckarbrücke an der Abzweigung zur Neckaraue ein kaum merklicher Hinweis
auf „Hochdorf“!

Machen Sie einen weiteren Versuch von Ludwigsburg (Friedrichstr.) aus kommend: am Vorwegweiser vor und unmittelbar an der Kreuzung „L1140/K1666“ sind mehrere Stadtteile von Remseck, Mülldeponie etc. genannt. Im weiteren Verlauf der K1666
(Soldatensträßle) an der Einmündung in die L1100: Sie ahnen es schon – wieder nichts!“

Von der Stadtverwaltung haben wir Signale, dass die Problematik der Beschilderung zeitnah aufgegriffen wird, um bestehende Mängel zu beseitigen. Wir werden die Aktivitäten mit Interesse verfolgen.

Unsere früheren Amtsblattbeiträge zum Thema finden Sie samt einer ganzen Reihe von Fotos auf unseren Webseiten.

 


8. November 2007

Die Betonkuh von Sachsenheim

Was vorne reinkommt, ist genau dasselbe wie bei einer Kuh aus Fleisch und Blut: Mais und Getreide. Was aus der Betonkuh hinten rauskommt, unterscheidet sich allerdings: am Ende des Fermentierungsprozesses bleibt zwar auch Gülle (Fermentergülle) und ein hochwertiger fester Volldünger übrig, das Hauptprodukt der Biogasanlage ist aber Gas mit einem Methangehalt von 51%.

Acht Landwirte aus Oberriexingen, Sachsenheim und Sersheim sind die Gesellschafter einer bundesweit beachteten Biogasanlage, die ausschließlich mit so genannten nachwachsenden Rohstoffen beschickt wird. Konkret ist das Mais in Form von Silage und geschroteten Maiskörnern und Energieweizen, der auf Stilllegungsflächen angebaut wird. Für den Anbau der Produkte wird eine Fläche von 250 ha genutzt.

Abnehmer des Gases sind die Stadtwerke Bietigheim, die das Biogas über eine 3,7 km lange Leitung zu ihrem Blockheizkraftwerk im Wohngebiet Kreuzäcker leiten, wo aus dem Biogas Strom und Wärme erzeugt wird. Das Erstaunliche: der energetische Wirkungsgrad des Gesamtsystems liegt bei 85 Prozent, also nahezu doppelt so hoch wie bei Kohle- oder Kernkraftwerken. 11 Millionen Kwh Energie aus dem Biogas ersparen den Stadtwerken den Einkauf von 1.1 Millionen Litern Heizöl und decken die Grundlast der Energieversorgung im Wohngebiet Kreuzäcker ab. Der größte Vorteil für die Umwelt in Zeiten der Erderwärmung: der Prozess der Biogasnutzung ist im Gegensatz zur Verbrennung von Kohle, Erdöl oder Erdgas CO2-neutral!

Hans-Peter Striebich, der Initiator dieser und weiterer Biogasanlagen, überzeugte die Besuchergruppe der Freien Wähler Remseck davon, das die Anlage in Großsachsenheim nur Gewinner hat. Das sind zum einen die Landwirte, deren Investition von 1,3 Mio Euro sich innerhalb von 15 Jahren amortisiert, das sind die Stadtwerke, die eine Förderung aus dem Energieeinspeisungsgesetz erhalten und das ist die Umwelt, der in größerem Umfang CO2-Emmissionen erspart bleiben.

In der Diskussion wurde von den Remseckern auch die Frage aufgeworfen, ob es denn ethisch zu verantworten sei, Getreide zu Biogas zu verarbeiten, solange andernorts in der Welt Menschen hungern. Striebich hatte auch auf diese Frage eine Antwort: der auf Stilllegungsflächen produzierte Weizen darf nach den Vorgaben der EU gar nicht zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden. Gleichzeitig gab er aber seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Gesetzgeber die Möglichkeit schaffen wird, in Zukunft in solchen Anlagen auch Abfälle (Bäckereiabfälle, Großküchenabfälle, Treber, Rübenblatt usw.) zu verwerten.

Fazit: eine lehrreiche und hochinteressante Besichtigung!

 


1. November 2007

Doppelte Chance an der Neckarstraße

Einstimmig hat der Gemeinderat auf Antrag der Freien Wähler beschlossen, die Neugestaltung des mittleren Bereiches der Neckarstraße in den nächsten Abschnitt der Sanierungsmaßnahmen im Ortsteil Aldingen aufzunehmen. Wir bedanken uns dafür bei den Kolleginnen und Kollegen im Gremium. Die Neugestaltung bietet die Chance, den Straßenraum anders zu gestalten, den Autoverkehr einzudämmen und zu bremsen sowie Fußgängern und Radfahrern bessere Voraussetzungen zu schaffen. Ziel muss es dabei auch sein, den unerträglichen Schleichverkehr über die Wehrbrücke zu verhindern.

Das Grundstück südlich der Einmündung der Brückenstraße in die Neckarstraße ist bekanntlich als Standort für das neue „Haus der Bürger“ vorgesehen. Wenn es gelingt, die Neuplanung der Verkehrsflächen in diesem Bereich zu beschleunigen und mit den Planungen des Bürgerhauses abzustimmen, bietet sich nach unserer Meinung eine doppelte Chance: einmal kann die viel zu weitläufige Straßenfläche zurückgenommen werden, andererseits kann die dadurch gewonnene Fläche dem Haus der Bürger zugute kommen. Auch müssen Fußgängerquerungen zum Neubau sowohl über die Neckarstraße als auch über die Brückenstraße angelegt werden. Deshalb unser Vorschlag: Planung aus einem Guss!

 


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